Kryptowährungen – was ist das überhaupt?

Kryptowährungen – was ist das überhaupt?

In der Frühzeit der Menschheit war der Tauschhandel weit verbreitet. Wein gegen Weizen, Kohle gegen Speck und so weiter. Dieser Tauschhandel wurde dann ersetzt durch die ersten Währungen wie den deutschen Pfennig. Die ersten Währungen waren aus Edelmetallen und so viel wert wie der verwendete Rohstoff. In Deutschland war das beispielsweise der Silberpfennig.

Später gab es Banknoten, deren Wert in speziellen Institutionen hinterlegt war, in den USA war das Fort Knox. Dort lagerten die Goldreserven. Diese waren durch das hinterlegte Gold gedeckt, der Wert des Geldes war also real vorhanden.

Bild: Nürnberger Silberpfennig, Wikipedia

Im 20. Jahrhundert wurden die meisten Währungen der Welt in reines Fiat-Geld umgewandelt, indem die Bindung an Gold aufgehoben wurde. Seitdem ist Fiat-Geld das weltweit dominierende Währungssystem, das seinen Wert durch die wirtschaftliche und politische Stabilität eines Landes erhält. Vereinfacht kann man sagen, dass Fiat-Währungen dadurch gekennzeichnet sind, dass sie keinen inneren Wert haben. Ihr Wert wird durch staatliche Verordnungen und Gesetze bestimmt. Um die Wirtschaft anzukurbeln, kann die Zentralbank die Geldmenge erhöhen, indem sie die Zinssätze senkt und die Banken ermutigt, mehr Geld zu verleihen. Umgekehrt kann sie die Geldmenge reduzieren, um eine zu schnell steigende Inflation zu verhindern. Das geschieht durch eine Erhöhung der Zinssätze, wodurch Kredite teurer und damit weniger attraktiv werden. Im Gegensatz zu Fiat-Währungen, d.h. Währungen mit einem Zentralbanksystem, funktionieren Kryptowährungen anders. Fiat-Geld ist ein Währungssystem, das seinen Wert nicht aus einem physischen Rohstoff wie Gold oder Silber bezieht, sondern aus dem Vertrauen, das ihm von Menschen und Regierungen entgegengebracht wird. Es ist die am weitesten verbreitete Form des Geldes in der modernen Welt - von Dollarscheinen in den USA bis zum Euro in Europa. 

Grundsätzlich kann man sagen, dass Kryptowährungen digitales Geld sind. Es gibt dieses digitale Geld in verschiedenen Währungen. Die bekannteste ist wohl Bitcoin. Kryptowährungen sind vergleichbar mit dem Euro oder dem Dollar. Der große Unterschied zwischen einer digitalen Kryptowährung und einer echten Währung ist, dass die digitale Währung dezentral funktioniert. Bei einer Währung wie dem Euro gibt es die Europäische Zentralbank EZB, welche die Geldmenge steuert. Bei der digitalen Währung gibt es kein zentrales Steuerungssystem. Ein weiterer entscheidender Unterschied der digitalen Währung zur klassischen Währung ist, dass die Kryptowährung nicht physisch existiert. Alles funktioniert digital in einer Blockchain.

So werden Kryptocoins innerhalb einer Kryptowährung erschaffen und gelagert

Eine Blockchain ist eine dezentrale und manipulationssichere Datenbank, die Transaktionen sicher und transparent speichert. Dabei werden Informationen in Datenblöcken oder Knoten gespeichert und durch kryptographische Verfahren miteinander verknüpft. Die Chain hat eine bestimmte Länge. Für jede weitere berechnete Zeile einer Blockchain gibt es einen Bitcoin. Diesen Vorgang nennt man „Mining“. Doch nicht jeder kann einfach ein paar Bitcoins schürfen. Dafür braucht man Verständnis für die Technologie, einen enormen Rechenaufwand, also extrem leistungsstarke Computer, und eine Menge Strom. Mit jeder weiteren Codekette, die berechnet wird, steigt der Rechenaufwand. Die Blockchain ist die Technologie, in der alle Transaktionen stattfinden. Alle Transaktionen der Nutzer werden Block für Block aneinandergereiht, so dass die Blockchain immer weiter wächst.

Diese Technologie ist sicher und daher der ideale Speicher- und Verarbeitungsort für sensible Informationen. Revolutionär ist an der Blockchain, dass alle Prozesse nicht nur auf einem, sondern gleichzeitig auf mehreren Computern ablaufen. Die gesamte Transaktionshistorie der Nutzer wird in einer dezentralen und verteilten Datenbank (distributed ledger) gespeichert. Im Gegensatz zu herkömmlichen Datenbanken, die sich an einem festen Platz befinden, ist die Blockchain dezentralisiert. Das bedeutet, dass sie nicht von einer einzigen Instanz kontrolliert wird, sondern von einem Computernetzwerk, den sogenannten Nodes. 

Diese Knoten bilden das dezentrale System, das die Sicherheit des Ledgers gewährleistet, indem es Transaktionen validiert und der Kette neue Blöcke hinzufügt. Die Blockchain wird in regelmäßigen Abständen von den Mitgliedern des Netzwerks aktualisiert und validiert.

Ein wichtiges Thema bei der digitalen Währung ist die Wallet. Wenn du Bitcoins besitzt oder kaufen möchtest, brauchst du eine Wallet. Eine Wallet ist die digitale Geldbörse, in der du deine Kryptowährung speicherst. Informiere Dich ausreichend, welche Wallet für Dich die Beste und vor allem Sicherste ist.

Kryptowährungen bieten Vorteile und Chancen, aber auch Nachteile und Risiken

Wie bei jeder technischen Neuerung gibt es auch bei Kryptowährungen Vor- und Nachteile. In diesem Abschnitt wollen wir uns ein wenig damit beschäftigen.

Beginnen wir mit den Nachteilen:

• Der Wert von Kryptowährungen kann stark schwanken. Das liegt daran, dass es keine Steuerung wie beim Euro durch die EZB gibt. Außerdem wird der Preis der Währung durch Angebot und Nachfrage bestimmt, die natürlich immer schwanken.
• Dennoch gibt es relativ wenige Akzeptanzstellen, die Kryptowährungen als Zahlungsmittel akzeptieren. Das kann sich in Zukunft natürlich noch drastisch ändern, aber momentan ist man noch auf die „klassische“ Währung angewiesen.
• Während die Blockchain als sehr sicher gilt, kann die Wallet, in der die digitale Währung gespeichert wird, theoretisch einem Angriff zum Opfer fallen. Dennoch sind Kryptowährungen deutlich sicherer als das Online-Banking herkömmlicher Banken.

Natürlich haben Kryptowährungen auch riesige Vorteile:

• Bitcoin ist in den letzten 5 Jahren von ca. 7000€ gestiegen auf ca. 64.000€, das heißt der Wert von Bitcoin steigt im Vergleich mit Euro stetig an.
• Ein großer Vorteil von Kryptowährungen ist, dass sie dezentral funktionieren und somit nicht von Banken oder Institutionen beeinflusst werden.
• Auch wenn Kryptowährungen schwer zu verstehen sind, bedeutet das nicht, dass sie schwer zu kaufen oder zu handhaben sind. Ganz im Gegenteil, man kann zum Beispiel ganz einfach Bitcoins kaufen. Das geht auch in kleinen Stückelungen, zum Beispiel 0,001 Bitcoin. Dazu musst du nur ein Konto auf einer Plattform einrichten, die Kryptowährungen anbietet, und für den eigentlichen Kauf brauchst Du nur ein Bankkonto, das Du verifizieren musst.
• Bei einer Auslandsüberweisung oder einer Überweisung von einer Bank zu einer anderen kann die Überweisung gut und gerne 2 – 4 Tage dauern. Dieses Problem gibt es bei der Kryptowährung nicht. Eine Transaktion, egal wohin auf der Welt, dauert nur ein paar Sekunden und findet nahezu in Echtzeit statt.
• Viele, aber nicht alle Kryptowährungen sind endlich. Das bedeutet, dass beispielsweise Bitcoins eine Obergrenze haben und eine bestimmte Anzahl nicht überschritten werden kann. Dadurch ist die digitale Währung absolut inflationssicher. Im Prinzip kann man das Phänomen mit Gold und Silber vergleichen, von denen es auch nur eine begrenzte Menge gibt. Fiat-Geld kann von der Zentralbank einfach gedruckt werden.
• In der heutigen Zeit sammeln Unternehmen Daten von Nutzern und verkaufen sie an Dritte weiter. Eine Kryptowährung funktioniert komplett anonym. Hier kann keiner ein Kaufverhaltensprofil oder ähnliches erstellen, um dir so passende Werbung zu schicken.

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